Von wegen altes Eisen...
-fb- Gronau. Es war ein würdiges Finale, das die
Zuschauer am vergangenen Sonntag beim 8. Wasserball-Mastersturnier
im Gronauer Parkfreibad sahen. Dabei setzte sich der ASC Duisburg
nach einem spannenden Spiel gegen den Rekordchampion Polytechnic
London letztlich verdient mit 7:5 durch. Die Entscheidung fiel erst
in der letzten Spielminute, als Jez Sherman die Chance zum 6:6 für
London vergab und der Duisburger Altmeister Alexander Plotz im
Gegenzug den 7:5-Endstand erzielte.
Bei dem hochkarätig besetzten Turnier der Alten Säcke des
Schwimmverein Gronau tummelten sich zahlreiche Altstars des
Internationalen Wasserballs. Ehemalige Nationalspieler, WM- und
Olympiateilnehmer waren am Start, Mannschaften aus England, den
Niederlanden, Spanien und sogar Rumänien sorgten für internationales
Flair.
Schon in den Gruppenspielen war das hohe Niveau der Spieler zu
erkennen. Sowohl in Gruppe A als auch in Gruppe B wurde bis zur
letzten Sekunde um die begehrten Plätze für das Halbfinale gekämpft.
In Gruppe A gab es dabei eine Überraschung: Gruppensieger wurden
hier nicht die stark eingeschätzten Moby Dicks aus Berlin, sondern
die Piranhas, eine Mannschaft der Technischen Universität Twente ,
die vom ehemaligen deutschen Damen-Nationaltrainer Marcel ter Bals
trainiert wird. Als zweite Mannschaft qualifizierte sich Real Canoe
Madrid für die Semifinals. Mit jeweils einem Punkt Rückstand
landeten die Moby Dicks und die gastgebenden Alten Säcke auf den
Plätzen drei und vier. Pech hatten dabei die Gronauer, spielten sie
doch in den ersten beiden Spielen jeweils unglücklich unentschieden
und verpassten damit das Halbfinale knapp.
Noch enger ging es in Gruppe B zu. Hier musste am Ende das
Torverhältnis entscheiden. Schließlich hatten Polytechnic London und
der ASC Duisburg die Nase vorn. Sehr zum Leidwesen der Mannschaft
aus Bukarest, der nur drei Tore zum Halbfinaleinzug fehlten. Dabei
waren die Rumänen sogar mit zwei Olympiateilnemern angetreten.
Jung gegen Alt hieß es also im ersten Halbfinalspiel: die Studenten
aus Twente gegen die routinierte Mannschaft aus Duisburg. Die
Mannschaft um die Ex-Nationalspieler Rainer Osselmann, Rainer Hoppe
und Alexander Plotz zog alle Register und bewies, dass sie noch
lange nicht zum alten Eisen gehört. Deutlich mit 16:2 zogen die
Duisburger ins Finale ein und zeigten dabei tolle Spielzüge. Im
zweiten Spiel der Vorschlussrunde konnte London das Team aus Madrid
mit 8:6 niederringen. Apropos Madrid: Die Spanier waren wie schon
bei ihrer ersten Turnierteilnahme vor zwei Jahren eine absolute
Bereicherung. Im Wasser und auch außerhalb des Beckens sorgten die
Spieler und ihr Anhang für gute Laune und lautstarke Unterhaltung.
Bei den Platzierungsspielen am Sonntag gab es kaum Überraschungen.
Die Barbarians schlugen den ZC Losser im Spiel um Platz neun mit
7:2. Die Alten Säcke des SVG landeten nach einem 1:10 gegen den
Titelverteidiger aus Neustadt auf Rang acht, und den fünften Platz
sicherten sich die Moby Dicks aus Berlin nach einem 13:2 gegen
Bukarest. Im kleinen Finale um Platz drei siegte Real Canoe Madrid
mit 4:3 gegen die Piranhas.
Auch organisatorisch war das 8. Gronauer Wasserball-Masters auf
Top-Niveau. Alles klappte reibungslos, und auch das Drumherum
passte. Kein Wunder also, dass es bei der Siegerehrung Einladungen
zu Turnieren der anderen Mannschaften hagelte. Jogi Hagemann vom
Organisationsteam strahlte nach der Siegerehrung: Glück mit dem
Wetter, tolle Spiele, alle haben sich bei uns wohl gefühlt. Besser
geht es kaum.
22. August 2005 | Quelle: